Am von Thomas Schwarz in IT & Innovationsmanagement

Design Thinking – Innovationen in Rekordzeit

Auf dem Bild ist eine Wand mit farbigen Postings, die zum Prozess des Design Thinkings genutzt werden. Die Posts sind untereinander mit Text beschriftet.

Im digitalen Zeitalter stehen Unternehmen vor verschiedenen Herausforderungen: Aufgrund der globalen Konkurrenz wächst der Druck, mehr Wachstum bei gleichzeitig fallenden Preisen zu generieren. Zugleich ist Kreativität gefragt, um sich von der Konkurrenz abzusetzen und das eigene Geschäftsmodell ins digitale Zeitalter zu übertragen. Vielen Teams stellt sich daher die Frage: Woher sollen die guten Ideen kommen, die als Basis für erfolgreiche Innovationen dienen? Eine Antwort bietet das Design Thinking - eine Methode, die in kurzer Zeit schnelle Lösungsansätze garantiert.

Was Sie in diesem Artikel über Design Thinking lernen:

  • Design Thinking ist eine ganzheitliche Methode, die schnelle Innovationen garantiert
  • Interdisziplinäre Teams arbeiten an der schnellen Erstellung von Prototypen, die für den weiteren Arbeitsprozess verwendet werden
  • Design Thinking ist kunden- und problemorientiert

Design Thinking: Kreativität dank Kundenorientierung

In einem ersten Schritt zu mehr Kreativität stellt sich die Frage, was erfolgreiche Innovationen eigentlich ausmacht. In der Praxis zeigt sich, dass sich Ideen immer dann durchsetzen konnten, wenn sie bedürfnisorientiert, marktfähig und zugleich neuartig waren. Innovationen folgen also dem Credo: “Customer First”.

An dieser Stelle setzt auch Design Thinking an, das als ganzheitliche Methode funktioniert. Es verfolgt einen radikal nutzerorientierten Ansatz, bei dem es zunächst darum geht, ein Verständnis für die Probleme von Kunden und Mitarbeitern zu entwickeln. Für diese soll innerhalb eines kurzen Zeitraums eine konkrete Lösung gefunden werden, die anhand eines Prototypen einem Realitätstest unterzogen wird.

Raus aus dem Silodenken

Gerade bei großen Unternehmen ist es mittlerweile Standard, dass sie über eine eigene Entwicklungsabteilung verfügen, deren einzige Aufgabe die Suche nach innovativen Ideen ist. Design Thinking scheint also in vielen Fällen obsolet zu sein. Doch das täuscht. Denn die Methode bietet gerade eine Alternative zu herkömmlichen Forschungsprozessen, die oftmals langwierig sind und in der Praxis nicht funktionieren. Der Ansatz verspricht daher eine höhere Agilität und soll “ewige Forschungsphasen” durch die schnelle Produktion konkreter Ergebnisse vermeiden. Diese müssen keineswegs perfekt sein, denn Design Thinking funktioniert nur in einem Umfeld, das eine positive Fehlerkultur verinnerlicht hat und bereit ist, gemeinsam Fehler und Lösungen für diese zu finden. Die Methode erinnert also an das Verfahren des Rapid Prototypings und bindet ebenso ein interdisziplinäres Projektteam ein, zu dem bestenfalls Mitarbeiter aller Hierarchieebenen und Abteilungen gehören. Nur auf diese Weise haben einzelne Teams die Möglichkeit, ihr Silodenken zu verlassen und Synergien zu nutzen.

Trotz dieses Muts zu Fehlern läuft Design Thinking im Rahmen eines klar definierten Prozesses ab, der idealerweise in einige Phasen aufgeteilt ist, die Fachautoren in der Marketing Review St. Gallen vorstellen:

  1. Verstehen: Um die Lösung für ein Problem zu finden, müssen  Mitarbeiter erst einmal ein grundlegendes und tiefgreifendes Verständnis für dieses entwickeln. Wichtig ist dabei, unvoreingenommen an die Problemanalyse heranzugehen, um wirklich neuartige Lösungen zu finden. Eine Recherche bei Kunden vor Ort, die konkrete Beobachtungen und Befragungen ermöglicht, kann dabei helfen, die vorliegende Problemstellung besser zu verstehen.
  2. Synthese: Die Eindrücke und Erfahrungen werden mit dem gesamten Team geteilt. Nur wenn alle den gleichen Wissensstand haben, können sie auf Augenhöhe miteinander arbeiten.
  3. Ideengenerierung: Mit Hilfe bekannter Methoden wie dem Brainstorming entstehen neue Ideen. Dafür werden konkrete Fragestellungen und Ideen entwickelt, die bestenfalls in visueller Form festgehalten werden.
  4. Prototyping: Jetzt geht es bereits darum, einen Prototypen zu entwickeln. Welche Form dieser annimmt, hängt von der Problemstellung ab. Ein Prototyp kann beispielsweise die Beta-Version einer neu entwickelten Website sein, aber auch ein Papier- oder Pappmodell. Egal in welcher Form: Ein Prototyp dient immer als Grundlage für die weitere Arbeit.
  5. Tests: Nach dem erfolgreichen Erstellen eines Prototypen geht es an die Tests und Feedbackschleifen. Auch wenn der Entwicklungsstand noch vergleichsweise rudimentär sein mag, fällt es Befragten in der Regel leichter, anhand eines konkreten Fallbeispiels Alternativen oder Varianten vorzuschlagen. Wenn es noch Fehler auffallen, ist das kein Problem. Dann beginnt die Schleife des Design Thinkings von Neuem. Je häufiger und hartnäckiger sie wiederholt wird, desto näher kommt sie einer perfekten Lösung für das Problem.

Design Thinking: Eine ideale Methode im digitalen Zeitalter

Als ganzheitlicher Ansatz vereint Design Thinking alle Eigenschaften, die in der Arbeitswelt 4.0 vonnöten sind: Es verlangt von Teams eine hohe Agilität und Bereitschaft ab, das eigene Silodenken zu verlassen und sich auf die Ideen anderer einzulassen. Dabei steht auch eine positive Fehlerkultur im Vordergrund, denn aufgrund der schnellen Verfahrensweise ist es natürlich, dass die ersten Prototypen nicht perfekt sein können.

Design Thinking dient daher der schnellen Lösungsfindung und hat gegebenenfalls sogar eine positive Auswirkung auf die Arbeitskultur im Unternehmen. Im besten Fall führt es sogar dazu, dass Mitarbeiter den kundenorientierten und interdisziplinären Ansatz auch in ihrem normalen Arbeitsalltag anwenden.

Mit welchen Methoden arbeiten Sie, um schnelle Lösungen für Ihre Probleme zu finden? Haben Sie Design Thinking vielleicht schon mal ausprobiert und möchten Ihre Erfahrung teilen? Dann schreiben Sie uns gerne in den Kommentaren und erzählen Sie uns, wie Sie in ihrem Arbeitsalltag schnelle Lösungsansätze finden!

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Thomas Schwarz

CTO/Vorstand

Thomas Schwarz

Als Vorstand der smapOne AG liegt der Fokus von Thomas Schwarz auf Produktentwicklung und Datensicherheit. Vorher verantwortete er als Vice President das Anwendungsentwicklungsgeschäft eines IT-Beratungshauses mit rund 750 Mitarbeitern. Seine tiefgreifende Erfahrung in der Softwareentwicklung, speziell im Mobile Business Umfeld, konnte er in unterschiedlichen Branchen als Berater, Teamleiter und Manager sammeln. Neben der fachlichen Erfahrung und Kompetenz als Manager zeichnet den studierten Diplom-Medienberater die Fähigkeit aus, auch hochkomplexe Sachverhalte verständlich darzustellen und in die Sprache der jeweiligen Zielgruppe zu übersetzen.

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